[ angekommen ]

[ die altklugen unken mal wieder | »das wird doch eh nichts« | im blick haben sie keinen kuenstler und sein werk | sondern das wetter | sicher ein ungleich groesseres werk als das geschaffen von einer kleinen menschenhand | was wissen die schon? ]

[ der sommer ist bis jetzt noch jedesmal gekommen | so sicher wie jede einzelne primadonna ihren lover unter gezeter verlassen hat | nachdem er einmal nein gesagt hatte - um schuhkauf gings | aber mit dem sommer ist es wie mit dem kerl | laesst sich nicht so einfach verscheuchen ]

[ bleibt vielleicht mal 'n jahr lang weg | aber kommt dann wieder geschlichen - ums eck ]

[ und die unkenden alten zereissen sich das maul ]

wenn kaum mehr ein lichtstrahl
dringt, geht die nacht
einher mit dem schlaf

die zeit mag man
genießen

unter palmen liegend
oder am strand

mit der sich nähernden rückkehr
kommt auch die angst,
alles könnte anders sein

kein haus mehr
kein job mehr

nur noch schöne erinnerungen
an tage am meer

[ drueckende hitze nachts um zwoelf in der ferne heulen ein paar motoren | wahrscheinlich wieder jugendliche | die ein rennen veranstalten | weil sie ihre zeit nicht anders totzuschlagen wissen | waehrend hier ein paar blocks weiter die oednis ungefiltert auf die retina trifft | zu betaeuben nur durch ein paar bier ]

[ die nacht erwacht aufs neue | sobald sich dunkelheit ueber das land
senkt | und die grauen des tages verdeckt ]

[ die nachrichten trafen zur hauptverkehrszeit ein | berichteten von explosionen und truemmern | von zerfetzten leibern und unbeschaedigten bekennerschreiben | im lagezentrum wurde die morgendliche lethargie stueckweise durch schrecken ersetzt | noch ehe ein erschuetterter minister vor die mikrofone trat um zu verkuenden | dass man den hintermaennern der attentaeter nicht nachgeben werde ]

[ inzwischen hatte eine spezialeinheit schon den ersten unschuldigen erschossen in einem zur zeit aussichtslosen kampf gegen die islamistische guerilla ]

[ der lagebericht ist von der realitaet schon wieder ueberholt ]

[ duester ziehen wolken auf und verdunkeln einen teil der wahrnehmung | taghelligkeit ist ausgeblendet | auch wenn einzelne sonnenstrahlen auf dem erdboden auftreffen | die wahrheit tritt an nicht vorhandenes tageslicht | um dem sensenmann weg zu bahnen | die frage nach dem warum eruebrigt sich | denn irgendwann kommt er uns alle holen | sinnlosigkeit des lebens und sterbens ]

[ der tag erhebt sich ueber der nacht und schickt seine hellen sonnenstrahlen gen terra | bei achtundzwanzig grad im schatten laesst es sich gut sonnen und ueber nichts anderes als das dasein nachdenken ]

[ wenn mans genau ueberlegt | naehren diese strahlen | die als uv auch schaedlich sein koennen | unbaendiges verlangen nach mehr | nach immer ]

[ sonnenlicht | traumwetter ]