[ ich streifte in den vergangenen | verdammt kalten naechten um die blocks | so lange | bis ich nicht mehr konnte | kraft | hatte ich mir eingeredet | hatte ich schon lange keine mehr | aber sie reichte immerhin noch | mich bis zur naechsten kneipe zu tragen | wo ich mich fuenf jahre nach dem entzug so vollsoff wie zu meinen besten zeiten ]

[ als du mich am naechsten morgen aufgelesen hast am bordstein roechelnd | war es wohl endgueltig vorbei | du hast mich muehsam die treppen hochgeschleppt | dafuer gesorgt | dass ich sauber wurde und dich versichert | dass ich klarkomme | dann bist du einfach gegangen | ohne wort des abschieds ]

[ vielleicht haette ich mich fragen sollen | ob ich keine anderen sorgen habe | als es noch nicht zu spaet war ]

(1)

[ dieses rumstehen | und quatschen | oedet mich an | gelangweilt zuende ich mir die naechste zigarette an und nehme einen kraeftigen zug | waehrend ich die blondine am nebentisch beobachte | die haelfte der typen hier im saal kriegen bei ihrem anblick — da wette ich — einen staender | aber fuer meinen geschmack hat sie zu viel farbe im gesicht | die ist was fuer eine nacht | denke ich | und eine nacht kann ich auch sinnvoller mit ein zwei bier verbringen | niemand stellt die musik ab | die meinem geschmack widerstrebt | also lass ich all den typen | die die blondine angaffen | ihren spass | und pack meine sachen | good bye | cu ]

[ dumpfes warten | dass es abend wird | waehrend sich die sonne langsam
davon schleicht | wird das klopfen im kopf immer lauter | als wolle es
rufen | nimm mich | mach mich | tu dies tu das | kontrolle ist das
nicht mehr | eigene gedanken sind nur noch untergeordnet | geben
resignierend klein bei | stattdessen dumpfes warten | dass es morgen
wird ]

[ permanenter schneeschmelze zum trotz versucht der winter | seinen eisigen griff nicht locker zu lassen | doch es faellt ihm zunehmend schwerer | die oberhand zu behalten | beim blick aus dem fenster kuendigen sich die ersten vorboten an | vogelzwitschern durchdringt die duerren aeste ohne jegliches und der fruehling wartet zum bersten gespannt — wie ein jungens kueken in seinem ei — auf die explosion frischen lebens ]

[ warten | auf wen eigentlich | der bus kommt bereits und ich muss einsteigen | der naechste termin hetzt | wie bloed | nie zeit | wuerd ich doch was anderes machen ]

[ ein einzelner leuchtender stern ist am ansonsten pechschwarzen himmel zu sehen | die nach ist kuehl | wenn nicht gar eisig | kein vogellaut dringt durch den nahen | schwarzen wald | es herrscht finsternis | das herz gefriert | und keine gelegenheit | zu zittern ]